Wie lassen sich perspektivisch die Vorteile des Online- und des stationären Handels digital stärker miteinander verbinden?
Mit einer möglichen Lösung dieser Frage beschäftigt sich derzeit das zukunftsweisende Projekt „Connected Commerce – Goethe four zero“, das schon bald in der Jenaer Goethe Galerie umgesetzt wird. Die Goethe Galerie befindet sich im Zentrum der Stadt und vereint auf einer Verkaufsfläche von über 29.000 Quadratmetern 80 Geschäfte. Mithilfe von „Location-based Services“ werden den Besucherinnen und Besuchern abhängig von ihren Standorten innerhalb der Shopping Mall individuelle Informationen bereitgestellt. So wird es eine Indoor-Navigation mittels Beacon Mesh Technologie geben, die den Besucher über eine Karte auf dem Handy komfortabel zum gewünschten Geschäft oder barrierefrei zum Wickelraum führt. Der potenzielle Kunde wird außerdem von maßgeschneiderten Angeboten profitieren können, die ihm auf dem Handy über eine App zur Verfügung gestellt werden. Händler erhalten im Gegenzug einen Überblick über das Kauf- und Besuchsverhalten der Kundinnen und Kunden und können ihr Sortiment sowie Serviceangebot noch genauer auf ihre Zielgruppen abstimmen.
Ein Online-Portal als Digital Mall, welches als Jenas Digitales Schaufenster die vielfältigen Angebote der lokalen Händler sowie deren realer Shops darstellt, lädt zum Einkaufen in der Stadt ein. So können sich potenzielle Kundinnen und Kunden vorab informieren, in welchem Jenaer Geschäft sie ihren Lieblingsschuh kaufen und sich gleichzeitig Kaufanregungen einholen können. Die Idee wird noch einen Schritt weitergehen. Neben der Bereitstellung der Informationen zu den Produkten wird es, je nach Bedarf, auch die Möglichkeit zum Online-Kauf und einen direkten Nach-Hause-Lieferservice geben.
Neben dem Aspekt der Verknüpfung von stationärem und Online-Handel werden auch neue Methoden sowie Technologien im stationären Handel Einzug halten. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang Digitale Showrooms, auf denen Werkzeuge für die Konfiguration und Bestellung in der Handelseinrichtung bereitstellt werden. Zudem wird über diese eine weitere Individualisierung von Produkten bis zum 3D Print on Demand möglich.
Eng mit dem Handel in der Stadt verbunden, sind die Binnenlogistik, also der Versand von Handelsprodukten innerhalb der Stadt sowie eine Paketlogistik, welche zukünftig noch effizienter auf die individuellen Transportmöglichkeiten des Kunden zugeschnitten wird. Abhängig von den ihnen zur Verfügung stehenden Transportmitteln können die Kundinnen und Kunden vorab die logistisch günstigsten Paketstores festlegen.
Jeder Hotelgast kennt die Hotelmappen, die auf dem Zimmer liegen und Einkaufstipps sowie Ausflugsziele rund um die Region präsentieren. In Jena wird es die Mappe künftig in digitaler Form geben. Zusätzlich werden in diese spannende Einkaufsangebote, Änderungen in den Öffnungszeiten sowie aktuelle Veranstaltungen der lokalen Händler aufgenommen.